
Immunologische Nachweismethoden spielen eine zentrale Rolle in der modernen biomedizinischen Forschung und Diagnostik. Sie ermöglichen es, spezifische Moleküle, insbesondere Proteine, in einer Vielzahl von Proben nachzuweisen, zu quantifizieren und ihre Funktion zu untersuchen. In den letzten Jahrzehnten haben sich diese Techniken weiterentwickelt und bieten mittlerweile eine breite Palette an Ansätzen, die für spezifische Fragestellungen eingesetzt werden können.

Proteinbasierte Nachweisverfahren
Proteinbasierte Nachweismethoden nutzen die spezifische Bindung von Antikörpern an Zielproteine, um diese qualitativ und/oder quantitativ nachzuweisen. Diese Verfahren sind essenziell für die Analyse von Proteinexpression, molekularen Veränderungen, Interaktionen sowie funktionellen Eigenschaften von Proteinen. Methoden wie der Enzyme-linked Immunosorbent Assay (ELISA), der Western Blot (WB) oder die Immunpräzipitation (IP) zählen zu den Standardtechniken in der biomedizinischen Forschung und Diagnostik. Sie unterscheiden sich hinsichtlich Probenaufbereitung, Sensitivität, Durchsatz und Nachweisprinzip, ermöglichen aber insgesamt eine sehr differenzierte Analyse spezifischer Zielstrukturen.
- Enzyme-linked Immunosorbent Assay (ELISA)
- Western Blot (WB)
- Immunpräzipitation (IP)
- Radioimmunoassay (RIA)
- Funktionelle Studien

Zellbasierte Nachweismethoden
Zellbasierte immunologische Verfahren dienen der Lokalisierung von Antigenen direkt in Zellen oder Geweben. Sie verbinden immunologische Prinzipien mit morphologischen und mikroskopischen Techniken und erlauben so Rückschlüsse auf die zelluläre oder subzelluläre Verteilung von Proteinen. Die Immunhistochemie (IHC) und Immuncytochemie (ICC) nutzen Enzym- oder Fluoreszenzmarkierungen, um Zielantigene sichtbar zu machen, während die Immunfluoreszenz hohe Auflösung in mehreren Spektralkanälen bietet. Ergänzt wird dieses Spektrum durch die Immun-Elektronenmikroskopie, die sogar ultrastrukturelle Nachweise erlaubt. Diese Methoden sind besonders in der Pathologie, Zellbiologie und bei Funktionsanalysen von großer Bedeutung.
- Immunhistochemie (IHC)
- Immuncytochemi (ICC)
- Immunfluoreszenz (IF)
- Immun-Elektronenmikroskopie (IEM)

Zytometrische Verfahren
Zytometrische Verfahren ermöglichen die multiparametrische Analyse einzelner Zellen in hoher Geschwindigkeit. Im Zentrum steht die Durchflusszytometrie (Flow Cytometry), mit der anhand spezifischer Oberflächen- oder intrazellulärer Marker Zellpopulationen phänotypisiert und funktionell charakterisiert werden können. Moderne Entwicklungen wie die Massenzellzytometrie (CyTOF) erweitern das Methodenspektrum erheblich und erlauben die gleichzeitige Analyse von über 40 Markern pro Zelle. Zytometrische Techniken sind unverzichtbare Werkzeuge in der Immunphänotypisierung, Krebsdiagnostik, Impfstoffentwicklung und immunologischen Grundlagenforschung.
- Durchflusszytometrie (Flow Cytometry)
- Massencytometrie (CyTOF)