Laborbedarf und Reagenzien zur Proteinisolierung
Vorbei ist die Zeit, in der die Aufbauten zur Proteinisolierung ganze Räume füllten, die Verfahren einen immensen Zeitaufwand bedeuteten und die Ergebnisse teils eher unspezifisch waren. Vorgefertigte Säulen mit schlankem Innendurchmesser und hochaffinem Säulenmaterial erleichtern heute die Proteinisolierung. Zum Glück, denn die Proteinisolierung ist ein zentrales Verfahren in der Molekularbiologie und der Proteinbiochemie. Inzwischen steht eine große Palette physikalisch-chemischer Trennmethoden von Ultrafiltration bis Flüssigchromatographie zur Verfügung, mit denen Proteine isoliert und hochspezifisch aufgereinigt werden können.
Proteinisolierung aus Zell- und Gewebeproben
Bei den Verfahren zur Proteinisolierung werden nach der Lyse der Zellen die spezifischen Merkmale der Proteine zu ihrer Trennung genutzt. Diese können z. B. in ihrer Konformation oder ihren Bindungs- oder Lösungseigenschaften in verschiedenen Medien liegen. Ein gängiges Verfahren zur Proteinisolierung ist die Affinitätschromatographie. Sie basiert auf der unterschiedlichen Affinität der Proteine zu einem Liganden. So können spezifische Antikörper als Ligand gegen Proteine eingesetzt werden, oder bei der Aufreinigung von Enzymen kann die spezifische Affinität zu einem Inhibitor, Substrat oder Cofaktor ausgenutzt werden. Umgekehrt kann die Affinitätschromatographie auch bei der Aufreinigung von Antikörpern zum Einsatz kommen, wenn die stationäre Phase mit dem entsprechenden Antigen oder mit Protein A bzw. Protein G gekoppelt wird.
Immobilisierte-Metallionen-Affinitäts-Chromatographie (IMAC)
Die Immobilisierte-Metallionen-Affinitäts-Chromatographie (IMAC) gehört zu den Standardanwendungen zur Isolierung von His-tag Proteinen. Die Protein-Isolations-Beads zur Isolierung getagter Proteine haben eine hohe Recovery-Rate, eine hohe Bindungskapazität und zeigen eine sehr gute Bindungsspezifität und -selektivität. Die IMAC-Matrix der ROTI®garose Beads besteht aus Agarosekügelchen, die mit IDA- oder NTA-Linkern konjugiert und mit bivalenten Ionen (Ni2+ oder Cu2+) beladen sind. Durch die chelatisierenden Eigenschaften binden die beladenen Beads hochaffin und -spezifisch an His-Tags oder Histidin-Cluster. Bei der Metallionen-Affinitätschromatographie liefern Nickelchelate gute Ergebnisse bei der Erkennung von zwei exponierten His-tags, Cobaltchelate bei zwei exponierten, benachbart stehenden Histidinen. Daneben bieten wir Ihnen natürlich auch ungeladene IMAC-Beads.
Eine erstklassige Proteinreinigung ist die Basis für jeden weiteren Schritt
Die Proteinreinigung ist die Voraussetzung für jede weitere Analyse oder Verarbeitung. Um eine möglichst gute Proteinaufreinigung zu erzielen, müssen häufig verschiedene Methoden kombiniert werden. Mit den hochaffinen Roti®garose Beads eröffnen sich jedoch auch Möglichkeiten für die Ein-Schritt-Isolierung, die eine zeit- und kosteneffiziente Proteinreinigung erlaubt. Die Beads liefern optimale Ergebnisse bei vertretbarem Aufwand zur gezielten Proteinreinigung mittels Affinitätsmethoden. Zur Immobilisierung und Isolierung spezifischer Moleküle und Zellbestandteile bieten wir Ihnen außerdem Magnetische Beads in unterschiedlichen Ausführungen von Magtivio. Die Proteinreinigung mittels magnetischer Beads ist insbesondere für das Extrahieren von Proteinen aus verdünnten Lösungen (z. B. Zellkulturüberstände) sowie für Pulldown-Assays hervorragend geeignet.