Funktion von Büretten
Der Name Bürette leitete sich aus dem französischen „burette“ ab und bedeutet „Kännchen“. Es handelt sich dabei generell um eine senkrecht stehende Glasröhre mit kalibrierter Skala und mit einem Auslasshahn am unteren Ende. Im chemischen Labor dient sie zur Abmessung kleiner Flüssigkeitsvolumina bei der Analyse.
Auf der Glasröhre befindet sich auf der Vorderseite eine Graduierung. Auf der Rückseite des Rohres ist oft ein sogenannter Schellbachstreifen aufgebracht. Dabei handelt es sich um einen weißen Streifen mit blauer Linie. Damit wird die Ablesegenauigkeit erhöht und Parallaxenfehler werden vermieden. Alle Büretten sind auf Auslauf (auf EX) justiert, das bedeutet, dass die Differenz der Skalenablesung das ausgelaufene Flüssigkeitsvolumen anzeigt. So wird die noch an der Glaswandung anhaftende Flüssigkeit nicht erfasst.
Glasbüretten
Büretten gibt es in den Ausführungen Klarglas, Klarglas mit Schellbachstreifen oder Braunglas. Der Auslaufhahn ist entweder direkt unter der Glasröhre oder seitlich angebracht. Es gibt ihn in den Ausführungen Hahn mit eingeschliffenem Glasküken oder Teflonküken, als Quetschhahn oder Ventilhahn.
Bei einfachen Büretten wird die Flüssigkeit oben eingegossen. Komfortabler sind sogenannte Zulaufbüretten, die direkt auf eine Vorratsflasche mit Maßlösung aufgesetzt werden können (Titrierapparate nach Pellet). Dabei wird die Flüssigkeit über ein Glasrohr in die Bürette gepumpt. Sie besitzen eine automatische Nullpunkteinstellung. Dabei läuft die überschüssige Flüssigkeit wieder in die Vorratsflasche zurück. Büretten sind in Klassen eingeteilt. Dabei weist die Klasse AS die höchste Genauigkeit auf.
Digitale Büretten
Digitalbüretten werden direkt auf die Vorratsflasche aufgeschraubt. Sie besitzen einen Zylinder mit Kolben, der mit Hilfe einer Mechanik mit der Maßlösung befüllt wird. Ein Ventil verhindert das Zurückstoßen der Maßlösung in die Vorratsflasche. Die Bürette wird durch den automatisch gesteuerten Vortrieb des Kolbens befüllt. Diese Dosierung besitzt die höchste Präzision, da sie eine exakt steuerbare Befüllung ermöglichen. Es können dabei verschieden große Kolbenbüretten aus einer Vorratsflasche befüllt werden.
Titration und automatische Titration
Bei einer Titration tropft man eine Maßlösung (Säure/Lauge) zu der Probelösung (Lauge/Säure) mit unbekannter Konzentration so lange hinzu, bis ein entsprechender Indikator umschlägt und die Lösung neutral (pH=7) ist. Beim Neutralisationspunkt entspricht die verbrauchte Menge der Maßlösung der Konzentration der Probelösung.
Bei einer automatischen Titration wird über ein Schlauchsystem die Probelösung mit der Maßlösung automatisch gespeist. Die Elektrode der Titrationseinheit misst dabei eine Spannung. Ein Computer berechnet daraus den pH-Wert und ermittelt so den Neutralisationspunkt.
Varianten von Büretten im Sortiment von Carl ROTH:
• Glasbüretten
• Titrierapparate
• Digitalbüretten
• Automatische Titratoren
Büretten-Hersteller bei Carl ROTH:
• Hirschmann
• Bürkle
• Vitilab
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