Mess- und Mischzylinder dienen im Labor zum Abmessen, Dosieren und Mischen von Flüssigkeiten und Gasen. Die zylindrischen Behälter sind aus Glas oder Kunststoff. Über eine Skala lässt sich das darin enthaltene Volumen genau ablesen.
Klassische Volumenmessgeräte
Mess- und Mischzylinder sind zylindrische Behälter, die in vielen Laborbereichen zum Abmessen, Dosieren und Mischen von Flüssigkeiten und Gasen verwendet werden. Sie bestehen aus Glas oder Kunststoff und haben auf der Oberfläche eine graduierte Skala, mit der sich das Volumen, das in den Zylinder gegeben wird, genau ablesen lässt.Eine exakte Messung wird erreicht, wenn die am meisten nach unten (oder bei Kunststoff gegebenenfalls nach oben) gebogene Stelle des Meniskus (die Wölbung der Flüssigkeitssäule) genau auf die obere Kante eines Skalenstriches zeigt. Das Auge soll sich beim Ablesen auf der Höhe des abzulesenden Skalenstriches befinden, um Parallaxenfehler zu vermeiden.
Mess- und Mischzylinder sind auf Einguss justiert, erkennbar am Aufdruck IN. Das heißt, die aufgedruckte Volumenangabe entspricht der hineingegebenen Flüssigkeitsmenge. Nach dem Ausgießen bleibt davon ein minimaler Rest an der Innenwand haften, wodurch das ausgegossene Volumen reduziert wird. Die Justierung erfolgt in der Regel bei +20 °C.
Manche Modelle haben an den Hauptpunkten Ringmarkierungen. Die Skalenstriche reichen dort um den ganzen Zylinder herum.
Mess- und Mischzylinder sind in verschiedenen Größen und für Volumina von 5 ml bis 2.000 ml erhältlich. Das Nennvolumen bezeichnet die Füllmenge bis zum obersten Skalenstrich. Die Graduierung ist das kleinste Volumen, das von Skalenstrich zu Skalenstrich genau abgelesen werden kann. Die maximale Fehlertoleranz (Toleranz in ml) ist abhängig vom Nennvolumen und der Graduierung.
Messzylinder haben einen Ausguss und einen Standfuß. Es gibt sie als niedrige und als hohe Form.
Mischzylinder haben ebenfalls einen Standfuß, die obere Öffnung endet in einem Normschliff. Dieser lässt sich mit einem Schliffstopfen oder einem Stopfen beispielsweise aus Polyethylen (PE) dicht verschließen.
Messgenauigkeit
Man unterscheidet zwei Genauigkeitsklassen. Die Volumenmessgeräte der Klasse A bieten die höhere Genauigkeit, in der Klasse B ist die Fehlertoleranz etwa doppelt so groß wie in Klasse A.
Maße und messtechnische Anforderungen für Mess- und Mischzylinder aus Glas sind in der Norm DIN EN ISO 4788 festgelegt. Die Anforderungen für Messzylinder aus Kunststoff sind in der Norm DIN 12681 / ISO 6706 aufgeführt.
Das Sortiment von Mess- und Mischzylindern bei Carl ROTH
Die Graduierung der bei Carl ROTH erhältlichen Mess- und Mischzylinder ist meist weiß, blau oder braun.
Die meisten Modelle sind autoklavierbar und nach DIN ISO 4788 zertifiziert.
Einige Modelle sind konformitätsbescheinigt entsprechend der Deutschen Mess- und Eichverordnung.
Größere Modelle sind mit Haltegriff für sicheres und müheloses Ausgießen erhältlich.
Die Volumengrößen reichen von 5 ml bis 2.000 ml.
Die kleinste Fehlertoleranz liegt bei 0,05 ml.
Spezialmodelle wie Nesslerzylinder für die pharmazeutische Sichtanalyse und Aräometerzylinder zur Dichtebestimmung sind ebenfalls erhältlich.
Verwendete Materialien sind:
• Borosilikatglas
• DURAN®-Glas
• Kalk-Natron-Glas
• PFA (Perfluoralkoxy-Polymere)
• PMP (Polymethylpenten)
• PP (Polypropylen)
Hersteller bei Carl ROTH sind:
• Bel-Art Products
• DWK Life Sciences
• Hischmann
• Isolab
• Marienfeld
• Saint-Gobain
• Vitlab
Neben der Marke DURAN® ist die Marke ROTILABO® aus der Serie ROTH SELECTION vertreten.